
268 Seiten, reich bebildert
mit historischen Rückblicken
19,90 €
Hayingen in historischen Bildern
Die Zeit erscheint düster und rustikal und ohne Komfort, sie war aber nicht so freudlos, wie uns in alten farblosen Bildern vermittelt wird, denn trotz aller täglichen Mühsal wurde schon immer gefeiert. Die wenigsten sind weit über ihr Dorf hinaus gekommen, allenfalls auf den Markt ins Städtle oder mal zur Wallfahrt auf den Bussen oder nach Sigmaringen. Man war eben wegen der eingeschränkten Mobilität auf sich und seine Welt bezogen.
Das Auskommen war karg, die Landwirtschaft neben den Gewerben für die meisten Menschen eine Haupterwerbsquelle. Selbst der Lehrer hatte noch ein Äckerle, und wem Grund und Boden nicht genug einbrachte, musste sehen, wie er zu einem Nebenerwerb kam, um schmale Kost aufzubessern. Man schaffte sich den Buckel krumm, leistete viel Handarbeit und kannte kaum Maschinen, lebte bescheiden, aber nicht weniger zufrieden als heute. Mehl, Zucker und Reis wurden noch beim Kaufmann in Tüten verpackt, man ernährte sich vom Acker, vom Garten und der Hausschlachtung.
Die Kommunikation beschränkte sich aufs Hörensagen und auf den Treff im Wirtshaus, immerhin gab es schon den Albboten und später Telefon und Volksempfänger, so dass man nicht ganz von der Welt abgeschnitten war. Zwei Kriege gingen übers Land, sinnloser Tod traf die Familien. Es wurde viel geflickt, repariert und erst nach langem Gebrauch ausrangiert. Die Straßen waren geschottert, Wasser holte man vom Brunnen, gewann es vom Dach oder holte es mühsam aus der Lauter. In den 20er Jahren kam allmählich elektrischer Strom in Gebrauch und die Motorisierung machte Fortschritte. Die wenigsten hatten eine höhere Schulbildung, aber Bildung wurde allmählich wichtiger und in den 50er und 60er Jahren bemühten sich die Gemeinden um Verbesserung und um Verkehrsverbindungen zu den Mittelzentren Riedlingen und Münsingen.