Taschenbuch
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Die Edelfreien von Steußlingen und ihre Stammesverwandten im 10., 11. und 12. Jahrhundert.

Der Kampf um das Primat von König oder Papst hatte in Schwaben vom Jahr 1077 an schwere Verwerfungen verursacht. Erst 1122 fanden die gegensätzlichen Auffassungen im Wormser Konkordat ihren Ausgleich. Die verödeten und verwüsteten Landstriche begannen sich zu erholen, die Bevölkerung wuchs, nun wurden Waldgebiete gerodet und Sümpfe trockengelegt, Siedlungen entstanden in großer Zahl.

Das Interesse an einem Geschlecht, dessen Ableger hundert Jahre danach in Marktgeschehen und städtische Entwicklung investierte, ist in Verbundenheit mit dem eigenen Wohnort zwar ein lokales, freilich reicht dabei der Blick weit über das enge Umfeld hinaus und zurück in die turbulente Zeit der Anfänge Schwabens.

Der Vermögensstand des Gründervaters Walter war anfangs des 11. Jahrhunderts durchaus gut. Doch Erbteilungen, ein unseliger Brauch, der immer wieder gegen jede Vernunft vollzogen wurde, Schenkungen an Zwiefalten und andere Klöster, die Ausstattung von Töchtern und ein standesgemäßes Leben schwächten schon in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts die wirtschaftliche Basis des Steußlinger Zweigs. Spätestens um 1200, nach einer weiteren Teilung, war es dann soweit, dass man nicht mehr vom Zins leben konnte und das Kapital angreifen musste. Mit anderen Worten: Nach Verpfänden und Verschulden folgte nach Agonie der Zusammenbruch.

Klüger verhielt sich längere Zeit der Gundelfinger Zweig, doch nach einer kapitalverzehrenden Stadtgründung folgte schablonenhaft der Niedergang seiner Nachkommen.