
Taschenbuch
16,99 €
Jahrhundertsturm
Historischer Roman des 10. Jahrhunderts
Schwaben im dunklen 10. Jahrhundert – eine Zeit des Übergangs.
Das Reich der Karolinger ist in Ost und West zerbrochen. Seit 894 leiden große Teile Europas unter den Raubzügen der Magyaren, die aus der ungarischen Tiefebene hereinbrechen. Schwaben wird 926 schwer getroffen, doch mit Heinrich, dem ersten Ottonen, beginnt neues zu reifen und damit Hoffnung auf Frieden im Land.
In den Wirren dieser Jahre träumen Eilhart und Richinza von Familienglück. Sie züchten Pferde, sind unfreiwillig eingebunden in hohe Politik und damit feindlichen Kräften ausgesetzt. Da sind aber auch ihre Sippen und starke Freundschaftsbande, etwa zu Eticho aus dem Welfenhaus, zu Bischof Ulrich von Augsburg und Wilbert von Marchtal, auf deren Unterstützung zu hoffen dürfen.
Eine Familiengeschichte zwischen Alb und Bodensee, Donaulanden und Oberschwaben, den Zentren Augsburg und Konstanz.
Historischer Hintergrund
Wer waren die maßgeblichen Persönlichkeiten, die damals um Donau, Oberschwaben und Alb, in ganz Süddeutschland eine Rolle gespielt haben?
Da waren zunächst die Grafen Erchanger und Berthold aus der Sippe der Bertholde, die vielleicht unter der Bezeichnung Alaholfinger bekannnt sind. Ihr wichtigster Sitz war Marchtal an der Donau, sie waren aber nicht nur auf und vor der Alb zwischen Lauchert und Ulm begütert, sondern auch in den Landen südlich der Donau und vor allem im Albvorland um Kirchheim. Um der Magyarengefahr Herr zu werden wählten nun die schwäbischen Großen zu Zeiten des Königs Konrad den Palatinus Comes Erchanger, also den Pfalzgrafen Erchanger zu ihrem Herzog, ohne König Konrad lange zu fragen und das gefiel dem gar nicht. Das schreckliche Ende war: Der König, ihr Schwager, ließ die beiden hinrichten, obgleich ihnen Schonung versprochen worden war. Adalbert, der Sohn des Berthold, herrschte nun in den folgenden Jahren bis zu seinem Tod nach 954 als Graf in Marchtal. Wohl unter seiner Regie wurden die Befestungswerke in der Region erstellt (wenn man der Phantasie Lauf lässt).
Zu erwähnen ist Bischof Ulrich von Augsburg (später heiliggesprochen), der in den Kämpfen um Augsburg eine Rolle spielte, und sein Bruder Dietpald aus der Sippe der Hupaldinger, die auf der Ostalb sowie um Donau und Augsburg reich begütert waren und ihren Sitz in Wittislingen auf der Ostalb hatten. Letztlich Herzog Hermann von Schwaben, 950 bestattet auf der Reichenau, Abt Luithard von Kloster Reichenau, der Welfe Heinrich von Altdorf sowie dessen Söhne Eticho, Rudolf und Konrad; Konrad, Domkanoniker zu Konstanz, wurde 934 Bischof von Konstanz.
Die Geschichte beginnt 926 im April mit dem Mayareneinfall in Schwaben, der in St. Gallen dokumentiert ist, und endet 934 nach der ersten wirklich erfolgreichen Abwehrschlacht der vereinigten Stämme an der Unstrut.
Wichtige Handlungsorte: Die Domäne des Luidbrand von Hayingen über dem Lautertal, Hermaringen an der Brenz mit den umliegenden Orten Herbrechtingen und Giengen, dazu Wittislingen, Sitz der Hupaldingersippe, die Grafenburg Marchtal an der Donau, der Welfensitz Altdorf (Weingarten), Buchhorn (Friedrichshafen), Augsburg, Konstanz sowie die Klöster Ottobeuren und Reichenau, die Unstrut und Merseburg an der Saale. Blick wird auch auf die frühkeltische Großbefestigung ALTHAYINGEN mit ihren gigantischen Wällen zum Lautertal hin gelenkt.
Im Roman geht es um die Entwicklung junger Menschen, die in Zeiten der Not aus der unbeschwerten Jugend in die erbarmungslose Wirklichkeit hineingestoßen werden, vordergründig nicht um hohe Politik, sondern um das Leben der Bevölkerung in den Domänen der Grundherren, um Wertvorstellungen des 10. Jahrhunderts, um das Leben in den Klöstern und den Bodensatz heidnischer Elemente im etablierten Christentum. Letzlich um Geschichte.